Mache dich auf und werde Licht

Foto: Sr. Silvia-Johanna

Kennen Sie den Kanon, der in der Adventzeit häufig gesungen wird und im Gotteslob unter der Nummer 219 zu finden ist? 
„Mache dich auf und werde Licht, mache dich auf und … denn dein Licht kommt.“ 
Ich singe ihn nicht allein wegen der eingängigen Melodie und des einfachen Textes gern, sondern weil ich mich wie die allermeisten Menschen in dieser dunklen Jahreszeit nach Licht sehne. Zudem überlagern Dunkelheit und Finsternis im übertragenen Sinne auch einen großen Teil des aktuellen Weltgeschehens. Da tut das Licht im Advent gut, das immer mehr zunimmt, bis es an Weihnachten als Symbol für Christus, der das Licht der Welt ist, nur so strahlt. Am Adventskranz zünden wir als Zeichen dafür an jedem Sonntag eine Kerze mehr an, an Weihnachten leuchten in vielen Haushalten die Lichter am Weihnachtsbaum. 
Das Lied fordert mich auf, mich aufzumachen und selbst Licht in dieser Welt zu werden. Wie kann das gehen? Vielleicht kann meine Sehnsucht nach Licht mir den Weg weisen. Nur wenn ich wirklich das Ende der Dunkelheit herbeisehne, verändere ich etwas und breche auf. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.   
Wenn ich mich Christus, der das Licht meines Lebens sein will, zuwende, sind die Schatten nicht weg, aber sie verstellen mir den Blick und den Weg nicht mehr. Ich glaube, dass Gott jeden verändert, der sich dem Licht in Christus zuwendet, um mit mir, mit Ihnen, mit uns die Welt heller zu machen und zu verwandeln.
In diesem Sinne verstehe ich die Umkehr, zu der wir in jeder Adventszeit aufgerufen werden.
Machen wir uns auf und werden Licht!   
Eine gesegnete und lichterfüllte Adventszeit!

Sr. Silvia-Johanna