Was hat Dich bewegt, zu den Vorsehungsschwestern zu gehen?
Meine Kindheit und Jugend kennzeichnete sich durch ein christliches und gutes Elternhaus. Alle fühlten sich angenommen und zu Hause. Im einfachen Lebensstil wuchs ich im elterlichen Gärtnereibetrieb sehr naturverbunden auf. Die Eltern sorgten trotz leidvoller Stunden und Zeiten, Krankheit und Tod zweier kleiner Brüder, auch immer wieder für frohe Stunden. So wurde das Vertrauen auf einen liebenden Gott früh in meinem Leben zu Grunde gelegt.
Da mein tiefster Wunsch, ganz für andere da zu sein, immer mehr wuchs, trat ich 1958 bei den Vorsehungsschwestern ein.
An welche Aufgaben in Deinem Ordensleben denkst Du gern zurück?
Nachdem ich vor meinem Eintritt eine kaufmännische Ausbildung gemacht hatte, machte ich nach Postulat und Noviziat eine Krankenpflegeausbildung. Den Dienst an Kranken habe ich immer gern getan. Eine Kontaktallergie ließ mich nach über zwanzig Jahren Abschied von der geliebten Krankenpflege nehmen. In der Ordensverwaltung habe ich mich mit der Bürokratie angefreundet. Mit der Übernahme des Provinzökonomats trug die Ordensleitung eine große, verantwortungsvolle Aufgabe an mich heran.
Was ist Dir innerhalb unseres Gemeinschaftslebens wichtig?
Ich habe erfahren dürfen, dass nach schweren Zeiten durch tragende liebe Mitschwestern immer wieder auch lichtvolle Zeiten kamen. Was auch kommen mag – ich bin getragen von der Gemeinschaft.
Aus welchen Kraftquellen lebst Du?
Nach überstandener schwerer Krankheit ist es für mich heute wichtig, dass ich nicht in der Arbeit aufgehe. Die Sehnsucht nach der Nähe Gottes ist tief in mir.
Folgende Worte der Heiligen Schrift begleiten mein Leben:
„Fürchte dich nicht, ich bin bei dir.“ (Jes. 41, 10)
„Für mich ist das Leben: Christus.“ (Phil. 1, 21)
„Alles vermag ich durch IHN, der mir Kraft gibt.“ (Phil. 4, 13)
Seit einigen Jahren steht mein Leben unter dem Motto:
Dankbar rückwärts,
gläubig aufwärts,
mutig vorwärts!