29.12.2021
Neu werden
Ein neues Jahr beginnt. Wie gut das klingt: neu, ungebraucht, anders, ohne Schaden. Welch eine Chance!
Und wir wünschen uns gegenseitig ein gutes neues Jahr, viel Glück, Gesundheit, Gottes Segen. Viel Hoffnungsvolles verbinden wir mit dem Neuen: gute Begegnungen, die Erfüllung aufgeschobener Pläne, den Beginn einer neuen Phase im Leben, das Ende der Pandemie.
Doch gibt es auch Bedenken, nach all den Erfahrungen der vergangenen Zeit. Wird es doch so weitergehen wie bisher? Wird es womöglich noch schlimmer mit der Pandemie, mit der Armut und dem Hunger in der Welt, mit Bedrohungen und Krisen, mit dem Zustand unserer Erde?
Was wird das neue Jahr bringen?
Wie gut, dass die Liturgie am ersten Tag des Jahres ein Segenswort vorstellt und all unseren Erwartungen und unserem Handeln voranstellt. Es ist das Wort an Aaron aus dem Buch Numeri:
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.
(Num 6,24-26)
Behütet sein, gesehen sein, Zuwendung und Heil erfahren – und das von Gott, der die Liebe ist! So kann unser Leben neu werden. Wenn wir uns für Seine Gnade, Seine Liebe, Seinen Frieden öffnen, mögen wir getrost das Jahr beginnen und mit unserem Ordensgründer Eduard Michelis sprechen:
Geschehe, was geschehen mag.
Ich bin in Gottes Hand und Ihm vertraue ich.
Stehen wir auf und gehen in Vertrauen, Hoffnung und Freude, mit der Bitte um den Segen Gottes, der uns erneuert und so zu den Menschen sendet, in das neue Jahr – Ihm entgegen, auf den wir unsere Hoffnung setzen.
S. Renate