Salzlampe
Im Wohnzimmer unseres Konvents steht auf einer Anrichte eine Salzlampe. Durch eine Glühbirne im Inneren des zartrosa-lachsfarbenen Salzkristalls verbreitet sie eingeschaltet ein wunderbar warmes Licht.
Obwohl ich diese Lampe jeden Tag sehe, erinnerte sie mich kürzlich ganz plötzlich an die Bibelstelle Mt 5, 13 – 16, in der Jesus seinen Jüngern sagt, dass sie Salz der Erde und Licht der Welt sind. Salz würzt Speisen und wirkt ihrem Verderben entgegen, macht sie also haltbar. Licht schenkt Helligkeit und Wärme. Mir erscheint es so, als habe Jesus da einen ziemlich hohen Anspruch an seine Jünger und damit auch an mich … Salz und Licht soll ich sein? Aus mir selbst kann ich diesen Auftrag nicht erfüllen.
Schaue ich unsere Salzlampe an, sehe ich, dass sie nur leuchtet, wenn sie an eine Stromquelle angeschlossen ist. Meine „Stromquelle“ ist Jesus Christus. Ich versuche, mit Ihm in Verbindung zu bleiben, indem ich auf Sein Wort hören möchte, das mir begegnet in der Stille, in der Heiligen Schrift, durch Begegnungen mit Menschen und Situationen im Laufe des Tages und in Gebet und Gottesdienst. Ich versuche, meinen ganz normalen Alltag mit Ihm zu leben.
Dadurch bekommt mein Leben Geschmack und Würze, wird hell und warm. Das gibt mir Kraft!
Aus dieser Verbindung mit Jesus heraus darf ich darauf hoffen, dass sogar durch mich etwas von Seinem Licht und Seiner Wärme in die Welt strahlt und die Menschen ein wenig von der Würze und dem Geschmack ahnen, die ein Leben mit Jesus schenkt.
Sr. Silvia-Johanna