Wenn es mir möglich ist, sorge ich samstags mit Walken, Radfahren oder Schwimmen und frischer Luft für Ausgleich zu meiner sonst vorwiegend sitzenden Tätigkeit. So klang es für mich sehr verheißungsvoll, als ich von einem mit dem Rad erreichbaren Hallenbad mit einem Sole-Außenbecken hörte. Da könnte ich Radfahren, Schwimmen und Frischluft miteinander verbinden – perfekt!
So machte ich mich an einem schönen Frühlings-Samstag voller Vorfreude auf den Weg.
Nachdem ich im Sportbecken mein „Pensum“ absolviert hatte, wollte ich das Solebecken im schön gestalteten Außenbereich genießen. Bereits der Einstieg ins wohltuend temperierte Salzwasser war angenehm. Ich freute mich am Schwimmen in der strahlenden Frühlingssonne und am Blick ins Grüne dabei. Irgendwann stellte ich fest, dass der Solegehalt des Wassers so stark war, dass es mich komplett trug. Ich konnte mich in Rückenlage auf das Wasser legen und brauchte weder mit den Armen noch mit den Beinen rudern oder strampeln, um nicht unterzugehen – das Wasser trug. So getragen vom Wasser beobachtete ich ganz entspannt die weißen Schönwetterwolken, Vögel und glitzernden Flugzeuge, die am blauen Himmel vorbeizogen. Plötzlich wurde mir dabei fast gleichnishaft eine Parallele zum Gebet bewusst: Ich brauche mich über störende Gedanken und Ideen, die mich immer dann überfallen, wenn ich eigentlich beten möchte, nicht zu ärgern, sondern kann sie wie die Wolken und Vögel einfach vorbeiziehen lassen. Ich kann sie wahrnehmen, muss mich aber während des Betens nicht damit befassen. Wichtig ist in dem Moment nur, in Gottes Gegenwart zu verweilen und mich von Seiner Liebe tragen zu lassen, wie es jetzt das sole-haltige Wasser tat – einfach so, ohne dass ich mich dafür anstrengen oder abstrampeln muss.
Ein Samstagnachmittag mit einem „Triathlon“ besonderer Art: Radfahren, Schwimmen und geschenkte geistliche Einsicht – Gott überrascht mich immer wieder!
Sr. Silvia-Johanna