Was macht Ihr Leben schön und lebenswert? Was bringt Freude und Lebendigkeit in Ihr Leben? Die Zufriedenheit in unserem Leben ist oft abhängig von guten Begegnungen.
Wir kennen alle Begegnungen, auf die man sich freut, Begegnungen, vor denen man Angst und Sorge hat und Begegnungen, die zum unvergesslichen Erlebnis werden, weil sie das eigene Leben verändern und froh machen.
Am heutigen 3. Fastensonntag wird uns im Evangelium von einer wunderbaren Begegnung erzählt, die das Leben der samaritischen Frau verändert und zu einem Neubeginn führt.
Diese Begegnung ereignet sich bei Sychar um die sechste Stunde. Eine Frau, eine Samariterin, kommt zur Quelle, zum Brunnen und erledigt in der größten Mittagshitze ihre Arbeit.
Was bewegt diese Frau hierher zu kommen, um diese Zeit, wo alle eher den Schatten und die Ruhe suchen? Während dieser ungewöhnlichen Zeit kann sie sicher sein, niemandem zu begegnen. Mit ihrem Verhalten deutet sie schon an, dass ihr Leben nicht in Ordnung ist und dass ihr etwas Grundlegendes fehlt.
Wie oft hat sie ihre Erfüllung in menschlichen Beziehungen gesucht und dabei nie wirklich Liebe und Wertschätzung erfahren. Ja, sie dürstet nach echtem Leben, sie hat genug von den Enttäuschungen in ihrem Leben und spürt, dass sie doch nichts dagegen tun kann. Und genau an diesem Tiefpunkt, wo sie das Leben als Mühsal und Last erlebt, kommt es zur Begegnung ihres Lebens. Jesus kommt auf sie zu und verspricht ihr Wasser, das den Durst ein für alle Mal stillen kann. Das Gespräch der beiden wird inniger, und ihr selbst wird in der Nähe Jesu bewusst, was sie am wirklichen Leben hindert. Durch die Begegnung mit ihm, durch seinen verständnisvollen Blick wendet sie sich ihren dunklen Seiten zu und erkennt mit welchen Enttäuschungen sie lebt und was ihr im Innersten fehlt.
Die Fastenzeit lädt uns ein, unseren Blick nach innen zu richten und unser Leben anzuschauen. Fragen wir uns immer wieder mal, wo bei uns Leben verhindert wird. Wo bestimmen Enttäuschungen mein Leben? Wo spüre ich, dass mir Entscheidendes fehlt? Oder habe ich mich abgefunden mit der Leere? Wo versuche ich mich im oberflächlichen Genuss zu betäuben, um meinen wahren Durst nicht zu spüren? Lassen wir uns in diesen Tagen der österlichen Bußzeit von Gott locken und ermutigen, den Blick in die eigene Tiefe zu wagen. Vertrauen wir darauf, dass Gott uns dabei mit seiner grenzenlosen Liebe nahe ist und dass wir aus dieser Begegnung mit ihm heiler und froher in den Alltag zurückgehen.
Sr. Imelda Schmiemann