Einatmen - Ausatmen Gedanken zu Pfingsten 2025

Foto: Sr. Silvia-Johanna

Erinnern Sie sich noch an die meist echt niveaulosen sog. „Blondinenwitze“? Nicht nur weil ich selbst mal zu dieser Personengruppe gehörte, finde ich sie schrecklich diskriminierend, unterstellen sie doch den Blondinen extreme Dummheit. So fragt z.B. ein sog. Witz, was eine Blondine denn hört, wenn sie Kopfhörer trägt. Antwort: Einatmen – Ausatmen!
So platt dieser Witz auch sein mag, erinnert er mich doch daran, wie selbstverständlich wir unseren Atem nehmen. Wir denken nicht darüber nach, atmen sozusagen automatisch, ganz wie von selbst. Wir nehmen unseren Atem meist erst war, wenn uns z.B. beim Sport oder Erwandern einer Steigung „die Puste“ ausgeht. Krankheitsbedingte Atemnot empfinden wir beklemmend. Der Tod durch Ersticken muss furchtbar sein. Vor diesem Hintergrund scheint mir der Titel eines Schlagers, „atemlos durch die Nacht“ unterwegs zu sein, gar nicht als verlockende Vorstellung …


Das bekannte Lied aus dem Gotteslob (Nr. 468) „Gott gab uns Atem, damit wir leben“ ist mir da schon näher … 
Im biblischen Schöpfungsbericht über die Erschaffung des Menschen heißt es: Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. (Gen2,7) 


In der Meditation, bei Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen lernen wir, unseren Atem ganz bewusst zu spüren und darin Gottes Gegenwart und Liebe wahrzunehmen. In kontemplativen Exerzitien leitete mein Begleiter die Meditation einmal mit diesen Worten ein: „Dein Einatmen ist Gottes Ausatmen. Dein Ausatmen ist Gottes Einatmen.“
Ein schöner Gedanke, der mich seitdem begleitet! Durch den Atem sind Gott und seine Menschen zutiefst verbunden! Auch wenn die Schöpfung sich natürlich anders entwickelte als in der Bibel beschrieben und wir heute um die Evolution wissen: Letztlich schenkt uns Gott täglich den Lebensatem, damit wir lebendig und kraftvoll leben – verbunden mit Ihm und miteinander.
Im  Johannesevangelium ist der Atem Jesu „Überträger“ des Heiligen Geistes. In Kapitel 20 lesen wir, wie der auferstandene Jesus, nachdem er seinen Jüngern den Frieden wünschte, sie anhauchte mit den Worten: Empfangt den Heiligen Geist.
Lassen wir uns ganz bewusst vom Atem Gottes und seinem Geist durchdringen! Dazu lädt das Pfingstfest uns ein …
Frohe Pfingsten!

Sr. Silvia-Johanna  

Veranstaltungen

Ein Kreuz mit dem Kreuz

14.09.2025, 10.00 Uhr Open-Air-Gottesdienst auf dem Dorfplatz

Herzliche Einladung zum Open-Air-Gottesdienst auf dem Dorfplatz (Offenbergstr. 15) direkt vor dem Provinzhaus der Vorsehungsschwestern. Lassen Sie sich entführen in eine tolle Freiluft-Atmosphäre, mit guter Musik und inspirierenden Worten. Anschließend herzliche Einladung zum Beisammensein bei einer kleinen Stärkung.