Es gibt wohl kein Fest im Laufe des Kirchenjahres, das eine solche Anziehungskraft ausübt wie das Weihnachtsfest. Die vollen Kirchen, das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern, die Gemeinschaft von Jung und Alt, der erleuchtete Christbaum und die Krippe - all das verbreitet eine bewegende Stimmung, der sich wohl niemand so leicht entziehen kann.
Obwohl in diesen Tagen viele Gefühle angesprochen und Stimmungen zum Ausdruck kommen, wissen wir auch, dass dieses nicht allein der Kern des Weihnachtsfestes ist. Weihnachten ist mehr!
Wir feiern, dass Gott Mensch wird! Er lässt sich auf die Mensch-Werdung ein, um bei uns zu sein. Wie wohltuend und ermutigend ist diese gute Nachricht in einer Zeit, in der uns immer wieder deutlich vor Augen geführt wird, wie Unheil die Welt ist.
Wir spüren angesichts der globalen Situation, wie zerbrechlich unser Leben ist, und dass wir letztendlich nichts in den Händen halten. Und genau in diese Situation hinein, in unsere Ängste und Sorgen ist die weihnachtliche Botschaft hineingesprochen: „Fürchtet euch nicht!“
Mensch und Gott – das Verwundete und das Heile – verbinden sich und werden eins. Ein schwaches Kind wird zum Ort der Begegnung von Gott und Mensch. An diesen Gott möchte ich glauben, der so klein und schwach wird, dass er uns aus Liebe durch alle Höhen und Tiefen des Lebens begleitet.
Das darf uns in diesen Tagen froh und hoffnungsvoll stimmen, denn das bedeutet, dass keiner mehr allein ist. Keiner leidet und stirbt mehr allein. Keiner freut sich mehr allein.
Möge Gottes menschgewordene Liebe uns an diesem Weihnachtsfest neu berühren und in das Leben derer strahlen, die mit uns auf dem Weg sind.
In diesem Sinne wünsche ich allen von Herzen frohe Weihnachten.
Sr. Imelda