Haben Sie einen Lieblingsplatz? Irgendwo in der Natur, in Ihrer Wohnung oder auch in einer stillen Kapelle? Was macht diesen Platz oder Ort so besonders für Sie? Gibt eine tolle Aussicht? Ist es schön hell oder im Gegenteil gemütlich schummrig? Ist es vielleicht besonders still? Genießen Sie dort eine bestimmte Atmosphäre oder verbinden eine schöne Erinnerung damit?
Es ist gut, so einen Ort zu haben, an dem ich zur Ruhe kommen, tagträumen oder meinen Gedanken nachhängen kann, kurz: Wo ich ganz ich selbst sein darf. Besonders in diesen weltpolitisch und gesellschaftlich unruhigen, Besorgnis erregenden und ungewissen Zeiten kann das eine wahre Wohltat sein. Können Sie sich vorstellen, dass auch Gott einen Lieblingsplatz hat? In der Bibel finden sich zahlreche Hinweise, dass er am liebsten bei den Menschen ist. So heißt es zum Beispiel im 2. Brief an die Korinther (6, 16): Wir sind doch der Tempel des lebendigen Gottes; denn Gott hat gesprochen: Ich will unter ihnen wohnen und mit ihnen gehen. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Einen ähnlich formulierten Hinweis gibt es auch in der Offenbarung (21,3).
In der beginnenden Adventszeit bereiten wir uns auf das Weihnachtsfest vor, an dem wir feiern, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist, um für immer bei uns zu sein. Obwohl bei uns Menschen so einiges schiefläuft, wir so viel Mist bauen, liebt er uns so sehr, dass er sich nichts Schöneres vorstellen kann.
Advent heißt Ankunft. Bei jedem und bei jeder von uns ganz persönlich, in jedem Herzen will Gott ankommen. Er will uns sozusagen zu Herzen gehen. Darum will ich diesen Advent dazu nutzen, ihm einen Platz in mir vorzubereiten. Findet er überhaupt Platz? Muss ich vielleicht zuerst etwas entrümpeln und etwas anderes hinauswerfen? Unter Umständen ist ja auch ein innerlicher Großputz angesagt …
Wenn ich bei mir anfange und dabei auch meine Phantasie einbringe, kann die Welt in meiner Umgebung ein klein wenig heller und friedlicher werden. Wenn viele mitmachen, umso mehr. Ein echter Lieblingsplatz eben – für Gott und uns alle!
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und uns eine gesegnete Adventszeit mit vielen kleinen und größeren Ideen, die bereits jetzt etwas vom kommenden Licht der Weihnacht erahnen lassen!
Sr. Silvia-Johanna